Überraschendes Comeback

Viel zu früh aufgewacht (blöder Biorhythmus), sah ich heute morgen im Zwischenzustand zwischen »nichtmehrschlafend« und »wach« auf zdfinfo einige Folgen der Reihe »15 Minutes of Fame«, die auch sehr gut »Dirk von Gehlen erklärt das Internet« heißen könnte. In einer dieser Folgen ging es um die Rolle von animierten GIFs in der heutigen Mediennutzung.

Dieses Phänomen gehört für mich tatsächlich zu den erstaunlichsten Entwicklungen. Ich bin online seit ca. 1994 und damals waren GIFs, animierte zumal, so ziemlich das böseste was man machen konnte. Bäh. Pfui. Damals™ waren animierte GIFs vor allem sowas

Email GifUnd das ist schon eine dezente Variante. Überall auf Websites von Menschen, die offenkundig glücklich waren, ihr Modem korrekt angeschlossen und ihren WYSIWG-Editor gestartet zu haben, blinkte, drehte, leuchtete und laufschriftete es (man denke nur an die Verheerungen, die das HTML-Tag <marquee> anrichtete).

Wer also unter uns coolen Checkern, die schon vor der Erfindung des Internets wussten, wie es korrekt zu benutzen wäre, war also jeder, der ein GIF verwenden wollte (ja, schon der Versuch war strafbar) dem Spott preisgegeben und seiner Satisfaktionsfähigkeit beraubt.

Mit einigem Befremden also nahm ich nun den erfolgten Aufstieg des GIFs zum neuen coolen Medienformat wahr. Nüchtern betrachtet wird es auch sehr schnell klar, dass das Problem an GIFs auch eher inhaltlicher und weniger technischer Art ist.

Aber ich bin schon seit einiger Zeit über 35 und habe demnach gemäß dem Gesetz von Douglas Adams das Recht, dies entschieden wider die natürliche Ordnung der Dinge zu finden. Denn, wie wir wissen, sind GIFs Bäh, Pfui, Böse.

Aber naja, was soll man machen, die Jugend von heute…

P.S. Was ich eigentlich sagen wollte: Wenn GIFs zurückkommen können, dann kann es dieser Blog ja wohl auch.