Gachmurets Kulturwoche: Radiosendung

Zum Abschluß der ersten Kulturwoche stelle ich euch heute eine Radiosendung vor, der ich mehr oder weniger regelmäßig seit 17 Jahren zuhöre. Ihre Absetzung bei mdr-Sputnik führte zu einem bis heute dauernden Boykott meines die Adoleszenz bestimmenden Radiosenders (mein erstes Radio bekam ich 1988, damals hießen die noch DT64, ich folgte dem Sender auch in die Emigration auf Mittelwelle und Satellit – übrigens haben die in dieser Nische ein sensationelles Programm gemacht, das bis heute seinesgleichen sucht) und der Aufkündigung meiner immerhin nur dreistelligen Club-Mitgliedsnummer. Es geht also heute um eine Herzensangelegenheit.

Radiosendung: Pops tönende Wunderwelt

Pops tönende Wunderwelt ist eine Radiosendung, die in unverändertem Konzept bereits seit 1987 zu hören ist.
Gestartet auf Radio Bremen, hatte sie ihre Hochzeit in Sachen Verbreitung um die Jahrtausendwende, als auch Hörer des Funkhaus Europa, von Radio Multikulti, mdr-sputnik und sogar Radio 3fach Luzern dem „geschwätzigen Moderator“ als „geneigte Hörerschaft“ huldigen durften.
Es handelt sich bei Pops tönende Wunderwelt um eine zweistündige Sendung, deren Aufbau immer gleich ist: In der ersten Stunde pseudophilosophiert Joachim Deicke über die hiesige Welt und ihre Absurditäten ebenso wie über die Erlebnisse Paul E. Pops und seiner Gefährten. Nicht selten kommt dabei die geneigte Hörerschaft über Briefeinsendungen ebenfalls zu Wort oder liefert die entscheidenden Anstöße. Alles in allem steht dabei Einfallsreichtum durchaus über allgemeiner Akzeptanz, was im Übrigen auch für die Musikauswahl gilt, hier gibt es eigentlich immer etwas zu entdecken.
In der zweiten Stunde wird die großartige Musikauswahl dann vom jeweils aktuellen Abenteuer des „Mannes aus dem Jenseits“ unterbrochen. Dies spielt sich in einer durchaus eigenen Weltkonstruktion ab, für deren Verständnis man nur wissen sollte, daß die verschiedenen Parallelwelten, die es in den unterschiedlichsten Raum-Zeit-Konstellationen gibt, durch die sogenannte „Globale Rutschbahn“, zu der es auf der Erde, wie wir sie kennen, etliche versteckte Eingänge gibt, miteinander verbunden sind. Das Wissen über sowie das korrekte Funktionieren der Globalen Rutschbahn wird von der „Auriga-Gruppe“, einer verständlicherweise exklusiven Gemeinschaft, bewacht.
Mit diesem Wissen im Hintergrund kann man jederzeit in jede Geschichte einsteigen, insbesondere, da der erste Textblock der zweiten Stunde immer einer kurzen Zusammenfassung gewidmet ist.
Kurz:
Man braucht eine Schwäche fürs Abwegige, Außergewöhnliche, eine gewisse Offenheit, sich von eigenen Vorlieben auch mal wegführen zu lassen – aber dann macht es eine große Freude, zuzuhören.

Sendetermin: jeden Sonntag 22:05 bis 24:00 auf Radio Bremen Eins (auch per Livestream)
(fast) alle Sendungen seit 1987 zum Nachvollziehen gibt es hier
Die offizielle Homepage findet sich hier
Außerdem existiert ein Webring mit Fanseiten