Ich kann ja auch nichts dafür: #Lesefreude zum Welttag des Buches

UPDATE:
Die Losfee hat gesprochen und die Gewinner_innen wurden ermittelt. Sie stehen jeweils unter den Preisen.
Vielen Dank an alle fürs Mitmachen und den Gewinner_innen viel Vergnügen mit der neuen Lektüre.
Für alle, die dieses Mal leer ausgingen oder aus anderen Gründen Nachholbedarf haben: Signierte Bücher von Jan-Uwe Fitz können auch käuflich erworben werden. In diesem Falle bitte hier entlang. 😉

Die wunderbare Aktion Blogger schenken Lesefreude geht in diesem Jahr in die zweite Runde, wahrscheinlich mit noch weit mehr Teilnehmenden, auf jeden Fall aber mit weit mehr Aufmerksamkeit als im Vorjahr. Inzwischen sind auch die ersten Verlage darauf aufmerksam geworden und das ist sehr schön. Warum ich diese Aktion so großartig finde, schrieb ich bereits vor einem Jahr ausführlich, kurz lässt es sich zusammenfassen mit:
Lasst uns Leser diesen Tag zurückerorbern.

Doch kommen wir zu dem, was die geneigte Leserschaft heute wohl besonders interessiert. Heute verlose ich ein signiertes Exemplar des Buches Wenn ich was kann, dann nichts dafür des ganz großartigen Jan-Uwe Fitz.

Cover Fitz Wenn ich was kann

Auf Jan-Uwe Fitz, genauer auf seinen Blog, stieß ich vor ca. 5-6 Jahren, was in Internet-Zeit wohl einem halbem Menschenleben entsprechen dürfte. Dementsprechend sei auch erklärt, dass der Blog natürlich ganz anders aussah – wir hatten ja damals nichts, noch nicht einmal abgerundete Kacheln, man macht sich ja keine Vorstellungen.
Während ich an diesem Beitrag hier schreibe, versuche ich mich übrigens krampfhaft zu erinnern, wie ich eigentlich auf seinen Blog stieß, ich bin mir recht sicher, nicht nach Taubenvergrämern gegoogelt zu haben – wer weiß.
Woran ich mich aber genau erinnere, das ist meine unmittelbare Begeisterung für die Texte dieses Blogs, in deren Mittelpunkt die Erlebnisse eines mehr oder weniger (mehr weniger als mehr) erfolgreichen Taubenvergrämers standen, der zufällig genauso hieß wie der Autor.
Diese Erlebnisse skurril zu nennen, wäre schon eine sanfte Untertreibung. Da tauchen Tauben an den unmöglichsten Stellen auf, ergeben sich absurde Dialoge, bekommen Geschichten statt eines Endpunktes einen weiteren Dreh und überhaupt geht es eigentlich nie so weiter wie man es nach hergebrachten Erzählregeln erwartet hätte.

Am einfachsten lässt sich dies vielleicht nachvollziehen, hört man mal in seine Kurz-Hörspiele hinein. Ich jedenfalls lese alle Fitz-Texte immer mit seiner Stimme im Kopf. 😉

Wieder da?

Sehr schön.
Vielleicht kann ja nun der eine oder andere in der geneigten Leserschaft nachvollziehen, weshalb ich seinerzeit reagieren musste, als es im Blog hieß, der Autor habe schon alle Klinken des deutschen Verlagswesens geputzt, aber niemand wolle ihn drucken. Ich wies darauf hin, dass er meine (allerdings ja auch leicht zu übersehende) Klinke, keineswegs geputzt habe. Und auch wenn am Ende dann doch die größeren Namen gewonnen haben: Für ein Leseheft hat es immerhin gereicht – und das dürfte denn auch das korrekte Verhältnis in Sachen Marktmacht repräsentieren. 😉

In Wenn ich was kann, dann nichts dafür also erzählt Jan-Uwe Fitz also vom Leben eines Taubenvergrämers, der aus einem hoffnungslos taubenfreien Bergdorf in die hoffnungslos taubenvolle Großstadt zieht, um dort, nun ja, sein Glück zu finden. Logischerweise findet er aber vorwiegend Tauben, die ihm das Leben mit ihrer Ignoranz seinen Vergrämversuchen gegenüber nicht eben leicht machen. Da der Protagonist es nicht nur mit Tauben, sondern auch mit Menschen schwer hat, liegt auf der Hand, dass es im Laufe der Geschichte zu erheblichen Verwicklungen kommt.

Es empfiehlt sich für die genussvolle Lektüre mithin durchaus eine Schwäche für absurde Literatur, für Literatur, die zudem nicht unbedingt erklären wird, was die Welt im Innersten zusammenhält.

Auch wenn ich, soweit möchte ich mich aus dem Fenster lehnen, davor warnen möchte, dieses Buch gar zu schnell und gar zu leicht als Unterhaltungslektüre abzustempeln (mir scheint es im Übrigen durchaus kulturelle Besonderheit dieses Kulturkreises zu sein, eine solche Bezeichnung pejorativ zu verwenden).

Ich jedenfalls habe in diesem Buch weit mehr gefunden als nur groteske Situationen, absurde Szenen und überzeichnete Charaktere. Mir scheint da durchaus mehr darin zu stecken. Aber das mag an mir liegen und ich bin mir nicht sicher, ob ich dort nicht Dinge hineinprojiziere, die dort gar nicht hingehören, insofern mag ein jeder sich seine eigene Lektüreerfahrung bilden.

Und damit dies um so leichter wird, verlose ich unter allen, die diesen Beitrag bis einschließlich 30. April kommentieren:

1. Preis
Das Jan-Uwe Fitz-Paket.
Bestehend aus: Je einem signierten Exemplar von Wenn ich was kann, dann nichts dafür, Entschuldigen Sie meine Störung. Außerdem ein Exemplar von Der Unerträgliche, Teil 1.
Gewonnen hat: Anne Kruggel

2. Preis
Das signierte Buch.
Ein signiertes Exemplar von Wenn ich was kann, dann nichts dafür. Außerdem ein Exemplar von Der Unerträgliche, Teil 1.
Gewonnen hat: Svea

3. bis 10. Preis
Der Einstiegstext.
Je ein Exemplar von Der Unerträgliche, Teil 1.
Gewonnen haben:

  • Franzi C
  • Petra Molitor
  • Sabine K
  • Marissa Conrady
  • Mone P
  • Christine Frank
  • Birgit Swapping Howdies
  • Ansgr

Die Gewinner_innen wurden per eMail benachrichtigt.

Die Regeln:
Es sind leider nur Teilnehmer_innen aus Deutschland zugelassen. Beim Versand ins Ausland übersteigen die Kosten sehr schnell mein Budget…
Desweiteren sind leider nur Teilnehmer_innen zugelassen, die das 16. Lebensjahr vollendet haben.
Die oben beschriebenen Preise werden unter allen Kommentator_innen verlost, die diesen Beitrag bis einschließlich 30. April 2014 kommentieren. Die Auslosung erfolgt im Zeitraum 01.-03. Mai 2014. Die Gewinner_innen werden im Blog per Kommentar bekannt gegeben. Darüberhinaus werden die Gewinner_innen per Email kontaktiert. Die Angabe einer korrekten Email ist mithin Voraussetzung für einen Gewinn. Sollte eine Gewinner_in keine korrekte Email-Adresse angegeben haben oder auf die Gewinnbenachrichtigung nicht binnen einer Woche reagieren, verfällt der Gewinn. Erst mit der Gewinnbenachrichtigung wird die Angabe der Versandadresse notwendig, also bitte keine Adressen in die Kommentare schreiben. 😉

Die im Rahmen dieses Gewinnspiels von mir gewonnenen Daten werden ausschließlich für dieses Gewinn spiel verwendet. Im Übrigen gilt die Datenschutzerklärung von blog.de. Auf die von blog.de erhobenen Daten habe ich keinerlei Einfluss.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Nun denn, ich wünsche viel Glück.

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#Lesefreude, der Welttag des Buches und Decca – Nachtrag

Bereits morgen ist es schon soweit:
Die wunderbare Aktion »Blogger schenken Lesefreude« (die ich im Vorjahr bereits vorstellte) geht in die zweite Runde.
Morgen wird dann Jan-Uwe Fitz mit diesem Buch ganz im Mittelpunkt stehen. Morgen, wie gesagt. Zunächst aber gilt es, noch etwas zum Vorjahr nachzutragen.

Im vorigen Jahr stand nämlich Frank Fischer im Mittelpunkt der Aktion hier – und das hatte seine Gründe. Wie ich seinerzeit schrieb, trafen wir aus monetären Gründen die Entscheidung, seine »Südharzreise« nicht zu verlegen. Eine Entscheidung, an der ich auch sechs Jahre später noch knabbere.

Durch verschiedene diesbezügliche Erfahrungen dazu ermutigt, trug ich mich allerdings bereits seit längerer Zeit mit dem Gedanken, wenn ich denn schon das Original verpasst habe, dann doch zumindest ein Hörbuch dazu zu bringen. Im Rahmen einer Konfrontationstherapie also dieses Trauma loszuwerden. Und auch wenn es ein wenig den Eindruck macht, als würde Decca eine Platte mit Beatles-Songs gespielt vom London Philharmonic Orchestra veröffentlichen: Als sich im Vorfeld der Leipziger Buchmesse 2014 die Möglichkeit ergab, am Messesonntag eine Veranstaltung im Café Telegraph durchzuführen, erschien mir dies der entscheidende Impuls, diesen Gedanken umgehend in die Tat umzusetzen. Da sich die erforderlichen organisatorischen Voraussetzungen erst im Februar ergaben, war glücklicherweise nicht genügend Zeit, diesen Entschluss noch einmal zu überdenken und innert eines knappen Monats war die Lesung aufgenommen, das Hörbuch veröffentlicht und in einer rauschenden Premiere präsentiert.

Mir scheint, dass der schnelle Entschluss und die die nicht minder rasante Umsetzung recht gut zum Text und seiner Entstehung passt.

Wer sich vom Ergebnis überzeugen (oder abstoßen) lassen möchte, der sei auf die ensprechende Verlagsseite verwiesen.

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#Lesefreude, der Welttag des Buches und Decca

UPDATE, 29.04. 2013:
Da nun doch weit mehr Menschen teilnehmen als ich zu hoffen wagte, habe ich mir überlegt, die Preise etwas breiter aufzustellen. Es gibt jetzt folgende Gewinnmöglichkeiten:

1. Preis: Das Frank-Fischer-Komplettpaket
bestehend aus: »Weltmüller«, »Südharzreise«, »Der Louvre in zwanzig Minuten«, »Die Zerstörung der Leipziger Stadtbibliothek im Jahr 2003« und den beiden von Frank Fischer herausgegebenen und mit einem Nachwort versehenen Brawe-Dramen »Der Freygeist« und »Brutus«. Plus: Ein beliebiger Titel aus dem Verlagsprogramm von Ille & Riemer.
2. Preis: Das Frank-Fischer-Best-Of-Paket
bestehend aus: »Weltmüller«, »Südharzreise« und »Der Louvre in zwanzig Minuten«. Plus: Ein beliebiger Titel aus dem Verlagsprogramm von Ille & Riemer.
3. Preis: Das Frank-Fischer-Basis-Paket
bestehend aus: »Weltmüller« und »Der Louvre in zwanzig Minuten«. Plus: Ein beliebiger Titel aus dem Verlagsprogramm von Ille & Riemer.
4. Preis: Frank Fischers »Weltmüller«
bestehend aus: bestehend aus: »Weltmüller«. Plus: Ein beliebiger Titel aus dem Verlagsprogramm von Ille & Riemer.
5.-10. Preis: Ein beliebiger Titel aus dem Verlagsprogramm von Ille & Riemer.

Wie angekündigt, gibt es heute etwas zu gewinnen, da dieser Blog an der wunderbaren Aktion »Blogger schenken Lesefreude« teilnimmt, über die ich bereits berichtete.
Meine Wahl für das zu verlosende Buch fiel auf das güldene Buch Frank Fischers, betitelt »Weltmüller«.

Dieses stand hier bereits als Nummer 102 der Reihe »Buch zum Sonntag« im Mittelpunkt des Interesses. Ich formulierte meine Begeisterung seinerzeit folgendermaßen:

Vexierspiegel. Wenn ich eine Assoziation zu diesem Buch finden sollte, dann wäre es wohl diese.
Drei Reportagen eines preisentkrönten Journalisten namens Frank Fischer, von Begebenheiten handelnd, die in ihrer Absurdität gleichwohl möglich wirken. Ein Buch, das mit allem spielt, mit Wirklichkeitsebenen, mit Reflexionen, mit Wahrnehmungen, mit Erwartungshaltungen. Und wie, zumindest geht es mir so, beim Vexierspiegel der Eindruck entsteht, man müsse nur den richtigen Winkel finden, dann zeige sich die Wirklichkeit in ihrer unverzerrten Form, so drängt sich beim »Weltmüller« der Gedanke auf, man müsse ihn nur oft genug und mit der richtigen Fragestellung lesen und schon offenbare sich, was die Welt im Innersten zusammen hält. Oder zumindest doch, was eigentlich Kunst ist und welche Rolle sie in der besten der möglichen Welten spielt.
Es sind verschiedenste Lesarten dieses Bravourstücks möglich.
Man kann es als leichte Fingerübung eines talentierten Autors lesen, als intellektuelle Spielerei eines Passionsfeuilletonisten, gut geeignet, der distinguierten Zahnärztin als Geburtstagspräsent zu überreichen – bei all den Namen, die dort auftauchen, wird sie es kaum wagen, das Buch schlecht zu finden. Kann man machen.
Man kann es aber auch lesen als Satire auf “den Betrieb”. Auf den Theater- und sonstigen Kunstbetrieb, auf dieses um sich selbst drehende Universum, das stets darauf bedacht zu sein scheint, sich durch Deutungs- und Bedeutungshöhen abzugrenzen vom schnöden Plebs und dabei doch genau diesen, zumindest in seinem bildungsbürgerlichen Gewand, braucht, um die eigene Größe zu demonstrieren. Kann man machen.
Man kann es aber auch lesen als ein Schelmenstück, in dem ein Hamlet mit Tierpflegern und ein Godot mit einer sechsten Rolle oder 192 Tafeln auf dem Leipziger Augustusplatz eine Variation auf Kerkelings “Hurz” sind, geeignet, das Publikum in seiner Erwartungshaltung vorzuführen, in seiner Sucht danach, sich selbst intellektuell nicht im Abseits zu sehen, alles, was das Etikett “Kunst” trägt auch interpretieren und verstehen zu wollen – und vor allem auch zu können. Kann man machen.
Und das schöne wäre: Man hätte bei allen diesen Lesarten sein Vergnügen, je nachdem, wo man sich als Lesender selbst verortet.[…] »Weltmüller« ist für mich eines der faszinierendsten Leseerlebnisse der letzten Zeit – hochreferentiell, intertextuell geradezu ein Thanksgivingtruthahn – und doch auch ohne all dies ein exzellent funktionierender Text.

Das ist aber alles gar nicht der Grund, weshalb es mir ein tiefes inneres Bedürfnis war, für diese Aktion Frank Fischer auszuwählen. Die Hauptmotivation ist etwas, das ich ein »Decca-Erlebnis« nennen möchte. Die heute wohl nur noch Klassik-Fans und Freunden der Popmusikgeschichte bekannte Plattenfirma »Decca« lehnte im Jahr 1962 mit der Begründung, »guitar groups are on the way out« und der leichten Fehleinschätzung »The Beatles have no future in show business« ab, die Beatles unter Vertrag zu nehmen. Und in Sachen Frank Fischer habe ich ein ganz ähnliches Erlebnis zu berichten:

Zu den konventionellen Buchhändler-Träumen, die mir in den letzten Jahren in der Branche begegnet sind, gehört neben der fixen Idee, irgendwann einmal ein Literatur-Café zu eröffnen (wirklich, man müsste da mal eine empirische Untersuchung machen, aber ich bin mir sehr sicher, die Quote liegt signifikant hoch), der Gedanke, unbedingt selbst Bücher zu publizieren, und zwar vor allem die Bücher, die die bösen Großverlage nicht bringen, weil sie die Auflagenschwelle nicht erreichen können. Mit ersterem dauert es bei mir noch etwas, den Verlag habe ich bereits vor über 10 Jahren (mit-)gegründet und publiziere da nun vor mich hin. Vor einigen Jahren landete ein Manuskript auf meinem metaphorischen Schreibtisch, in dem der Ich-Erzähler von seiner Reise entlang der neugebauten A38 von Leipzig nach Göttingen reiste. Ich lehnte ab, insbesondere, da dies ein ziemlich schlechtes Jahr für den Verlag war und gerade ungefähr gar kein Geld da war. Es gibt keine Verlagsentscheidung, die ich mehr bereute als diese. Und so ist meine Gefühlslage durchaus ambivalent, jedes Mal, wenn ich Frank Fischers »Südharzreise«, die wenig später bei den Kollegen von SuKuLTuR erschien, zur Hand nehme.

Deshalb also gibt es unter allen, die bis zum 30.04. diesen Beitrag kommentieren, ein Exemplar des »Weltmüller« zu gewinnen. Und weil der Welttag des Buches so eine feine Sache ist, lege ich für den Gewinnenden noch ein Buch aus meinem Verlagsprogramm oben drauf, das sich die- oder derjenige dann frei aussuchen darf.

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Power to the (reading) People

Der Welttag des Buches ist eine feine Sache. Einmal im Jahr soll das Buch, soll die Literatur im Vordergrund des öffentlichen Interesses stehen. Man hat sich dafür ein symbolträchtiges Datum ausgesucht, der 23. April ist weltliterarisch durchaus ein Schwergewicht. Und Schwergewichte sind es auch, die den Welttag publik mach(t)en. Es sind Branchenverbände und Großverlage, die ihre PR-Maschinen anwerfen, um schön gestrickte Marketing-Aktionen in Gang zu setzen.
Auch das ist natürlich eine feine Sache und jeder, der schon einmal selbst versucht hat, Aufmerksamkeit zu generieren, weiß, dass es überhaupt nicht schaden kann, professionelle PR-Maschinen anwerfen zu können.

Ganz unter uns gesagt, sind aber solche professionell geplanten Marketinggeschichten durchaus eine gute Portion öde. Nicht immer wirklich langweilig, aber es fehlt doch stets das Quentchen Überraschung. Besonders, wenn man dann schon eine Weile in der Branche ist, merkt, wie Budgets abschmelzen, wie Kreativität fehlt und überhaupt alles ein bisschen sehr in gewöhnliche Fahrwasser gerät, wo es eigentlich nur noch um lancierte Leseproben geht.

Umso erfreulicher nun, dass die Lesenden nun das Heft des Handelns ergreifen und einfach sagen: »Wir holen uns den Welttag zurück«. Also, keine Ahnung, ob sie das wirklich sagen, aber ich empfinde es so. 😉
Die Aktion »Blogger schenken Lesefreude« lädt dazu ein, am 24. April über ein Buch zu bloggen, das dann unter den Kommentierenden verlost wird. Ganz genau nachlesen kann man das in diesem Interview, das zudem alle notwendigen weiterführenden Links bereit hält. Leider habe ich inzwischen vergessen, wie ich auf diese Aktion gestoßen bin (es war aber kurz bevor die Branchenpresse darauf aufmerksam wurde), wollte aber, wie sich die geneigte Leserschaft sicher vorstellen kann, unbedingt mitmachen.
Es wird daher hier am 23. April die Möglichkeit geben, Frank Fischers wunderbaren »Weltmüller« zu gewinnen.

Weil heute aber heute ist und heute ist indiebookday, eine ebenfalls sehr exzellente Aktion, die ganz hervorragend passt, wenn es darum gehen soll, bei all der wirklich wichtigen Leistung, die die Big Player für die Branche erbringen (das ist ein eigenes Thema wert, aber all die Dienstleistungen, die Präsenz, die Werbung, die von den »bösen Großen« erbracht werden, sind durchaus ein Rückgrat, eine Basis, auf der die »Kleinen« aufsatteln können), sind es doch oft die kleinen, unabhängigen, selbstausbeuterischen Idealisten, die das Salz in der Suppe bilden. Die auf der Suche nach neuer, unentdeckter, aber guter Literatur sind, die Nischen besetzen, die auch das noch publizieren, was nur noch eine Handvoll Leute interessiert – und die dabei doch nicht reich werden. Und zwar selbst wenn sie einmal einen Durchbruch schaffen, so ergeht es ihnen doch oft wie den Fußballvereinen, die immer für ihre hervorragende Jugendarbeit gelobt werden, deren erste Mannschaft dann aber doch nur in der dritten Liga spielt…

Und all diese Unermüdlichen, diese Verrückten, die mit Herzblut bei der Sache sind und trotzdem sehr häufig (es sind wirklich viele, auch solche, bei denen der geneigte Leser dann nie vermuten würde) mit einem ganz anderen Job ihre Miete verdienen müssen, deren Arbeit soll dieses eine Mal ganz im Mittelpunkt stehen und die Bestsellerlisten wenigstens für einen Tag mal nach hinten schieben.

Für all jene in der geneigten Leserschaft, die jetzt vor Schreck gar nicht wissen, welches Buch sie sich heute unbedingt zulegen wollen, habe ich eine Liste zusammengestellt, die ich unter größten Schmerzen auf 10 Titel beschränkt habe. Und der Gewinner der Verlosung nächsten Monat darf sich noch eines von der Liste wünschen. oder aus dem Programm dieses schnuffigen Verlages.

Und da Klassenkampf ja gerade wieder salonfähig ist, jetzt etwas Musik:


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